Videocalls sind spätestens seit der Pandemie ab 2020 zum Standard geworden
Gehen wir kurz ins Jahr 2015 zurück. Ich war damals in einem IT-Projekt bei der Postbank Systems AG. Die Hauptkommunikationskanäle waren die E-Mail, das Telefon und vor Ort Meetings in weiß-grauen Meetingsräumen mit einem Flipchart.
Videocalls waren für viele eine unangenehme Art der Kommunikation, daher auch eher eine seltene Art sich zu treffen.
Mir ging es nicht anders. Heute denke ich oft, warum war es kein Problem in einem Meetingraum mit 20 oder mehr Personen zu sitzen, aber ein Videocall mit 4 Personen oder gar weniger fühlte sich unangenehm und komisch an? Wirklich kurios, oder?
Heute sehe ich das anders. Was nicht bedeutet, das ich keine vor Ort Meetings mehr schätze oder mag. Ganz im Gegenteil. Nicht nur ich bin daher der Meinung, sondern auch Google prophezeit in Zukunft, das die hybride Arbeitswelt zum neuen Standard werden wird.
Es ist also an der Zeit, Videomeetings nicht nur zu einem positiven Erlebnis zu machen, sondern auch professioneller und einfacher.
Die perfekte Ausstattung für Videocalls
Die Hardwareausstattung
Kaum etwas ist nerviger als schlechter Ton. Ja selbst die Videoqualität der Webcam steht hinter dem Mikrofon. Passt der Ton in Videomeetings nicht, nutzt alles andere wenig.
Wer oft adhoc Videmeetings beitreten oder veranstalten muss, von unterwegs etc. sollte sich ein passendes Headset anlegen. Oft reicht ein Smartphone In-Ear Headset aus, um mit dem Smartphone oder einem Notebook (eventuell Adapter notwendig) den Ton zu verbessern. Gerade Notebooks können sich zu leise oder schallend mit dem eingebauten Mikrofon anhören.
In meinem Office nutze ich ein externes Mikrofon von Auna. Hier ein Affiliatelink zu Amazon.
Wer im Office, also stationär meistens sein Notebook nutzt, sollte sich eine externe HD Webcam anschaffen anstelle der eingebauten Webcam.
Oft sind die eingebauten Webcams von der Auflösung schlecht, nicht besonders Lichtstark und unvorteilhaft positioniert. Ständig schauen andere Meetingteilnehmer einem von unten in die Nase 😉
Die Beleuchtung ist ebenfalls extremst wichtig. Vermeide helle Lichtquellen im Hintergrund, z. B. ein Fenster in das die Sonne strahlt. Webcams sind hier oft mit dem Dynamikumfang überfordert.
Das Gesicht wird zu stark abgedunkelt. Abhilfe kann hier eine künstliche Lichtquelle sein. Ich nutze gerne eine warmweisse LED Tischlampe. Die Hautfarbe wirkt so natürlich und nicht wie bei einem Vampir 😉
2 Monitore sind von großem Vorteil
Ich arbeite unglaublich effizient mit 2 Monitoren. Gerade bei Videomeetings spielen 2 Monitore ihre Stärken voll aus. Auf dem 1 Monitor befindet sich die Schaltzentrale und auf dem 2 spielt sich das Videomeeting live ab. Alles perfekt im Blick!
Die Softwareausstattung
Es gibt mittlerweile unzählige Meetingplattformen. Die bekanntesten sind Zoom, Cisco Webex, MS Teams, Google Meet usw..
In diesem Blogartikel möchte ich Google Meet als Plattform verwenden. Das Meiste funktioniert auch mit anderen Plattfomen.
Google Meet kann jeder kostenlos nutzen. Einem Meeting beitreten kann sogar jeder ohne kostenfreies Google Konto. Google Meet ist zudem verschlüsselt.
Das volle Potenzial kann Google Meet in Verbindung mit einem Google Workspace (ehemalig GSuite) ausschöpfen.
Automatische Teilnehmerlisten können versendet werden. Es bindet sich nahtlos in Google Kalender ein inkl. Besprechnungsnotizfunktion.
Meetings können aufgezeichnet werden und habe eine nahtlose Integration mit z. B. Google Drive. Es funktioniert hervorragend im Webbrowser ohne Zusatzsoftware installieren zu müssen. Auch auf mobilen Endgeräten. Hier kannst du mehr Details über Google Meet erfahren.
Soweit so gut. Kommen wir zu einer weiteren Software die nicht nur mit Google Meet, sondern auch mit vielen anderen Videomeetingplattformen nutzbar ist.
Open Broadcast Studio, kurz OBS Studio ist eine kostenlose Open Source Streamingplattform die jedem Videomeeting das gewisse Extra geben kann.
Warum jeder Coach eine Broadcast Software für seine Videomeetings nutzen sollte
OBS Studio ist eine kostenfreie sogenannte Open Broadcast Streamingsoftware. Es ist für Windows, macOS und Linux frei erhältlich.
OBS Studio ist dein „kleines“ Videostudio, das dir tolle Möglichkeiten bietet Videomeetings aufzubereiten.
Beispiel #1 - Bild in Bild
Es ist sehr einfach möglich, das du deinen Bildschirm teilst und gleichzeitig dein Webcambild klein in einer einer beliebigen Ecke erscheint. So sehen deine Meetingteilnehmer deinen Bildschirm und in klein dich in Echtzeit.
Im Hauptfenster sieht man den aktuellen Stream, also das, was die Meetingteilnehmer sehen können, sofern man die virtuelle Kamera gestartet hat.
Unten links sieht man die angelegten Szenen. Dort kann man beliebige anlegen und auch mit einer Tastenbelegung belegen um schnell zwischen Szenen zu wechseln.
Eine Szene kann z. B. das zeigen eines Bildschirms sein mit integriertem kleinem Webcambild.
Wenn man eine Szene ausgewählt hat, sieht man rechts daneben die Quellen (Sources), also das, was man in der Szene benötigt oder zeigen möchte.
Wie im vorherigen Beispiel sieht man den rechten Bildschirm und ein kleines Webcambild.
Im nachfolgenden Screenshot erkennt man die Oberfläche von OBS Studio. am unteren Rand befindet sich, von links nach Rechts, die Szenenleiste, Quellen, also was in einer Szene als Quellen enthalten ist, daneben dann der Audiomixer inkl. einem Einstellungsbereich für die Szenenübergänge. Ganz rechts befindet sich dann die Steuerung mit den Punkten Stream starten, Aufnahme starten, Virtuelle Kamera starten, Studio Modus, Einstellungen und dem Beenden Button.
Im oberen Bild sieht man im oberen Bereich zusätzlich das Livebild, das die Videocallteilnehmer sehen. In diesem Beispiel ein Standbild mit einem Hinweis, das man gleich an diesem Call teilnehmen wird.
Sehr gerne nutze ich das, ein paar Minuten vor dem offiziellen Start des Videomeetings.
Diese Vorschau ist frei gestaltbar, es handelt sich um eine statische Grafik.
Auch ein erstelltes kurzes Loopvideo ist möglich, z.B. mit integrietem Countdown.
Bedienelemente
Die Szenen und Quellen
Kommen wir nun zu den Bedienelementen. Unten rechts befindet sich die Szenenauswahl. Dort sind frei justierbare Szenen möglich.
Aber was ist eine Szene?
Eine Szene ist im Grunde das, was man zeigen möchte. Sie kann mehrere Quellen, wie Bilder, Grafiken, Videos, Webcams, Audio etc. enthalten. Und genau das macht es so interessant. Man kann hier mehr als nur die Webcam im Livebild des Videocalls zeigen.
Im nachfolgenden Video erkläre und zeige ich die OBS Studio Szeneneinstellung.
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Mehr InformationenVideo Kurzeinführung OBS Studio – Szenen und Quellen
Fazit: Etwas Kreativität und OBS Studio für profesionelle Videocalls
Nach einer einfachen und recht kurzen Konfiguration ist OBS Studio bereit, um die eigenen Videocalls als Coach oder Berater professioneller zu gestalten.